Uraufführung | 2. September 2000, Opernhaus Zürich |
Choreographie | Heinz Spoerli |
Musik | Alfred Schnittke |
Ausstattung | Florian Etti |
Man trifft sich und geht wieder auseinander, formt
fortwährend neue Gruppen, geht kurze, flüchtige
Beziehungen ein, um am Ende wie erschöpft in einer
gekrümmten Linie auf dem Boden zu landen: weniger
wohl ausgepumpte Hochleistungssportler des Balletts,
denen der Choreograph eine Höchstschwierigkeit nach
der anderen abverlangt hat, als Menschen, die sich aus
starker mentaler Anspannung in eine Phase der Ruhe
geflüchtet haben. Grundsätzlich legt «Approaching
Clouds» beredtes Zeugnis ab vom hohen Rang des
Zürcher Balletts und der handwerklichen Solidität wie
schöpferischen Phantasie seines Leiters.
Wie ein anderer Michelangelo meisselt Spoerli aus diesem musikalischen Marmorblock die Strukturen seiner Choreographie – mit michelangelesker Zeigefingergebärde lässt er die Tänzer wiederholt in der Reihe an der Rampe aufmarschieren: dies ist die Welt, die ihr euch (die wir uns) erschaffen haben: ein Chaos der Kontraste! An der Herausforderung Mahler ist der an
Bach gereifte Spoerli über sich hinausgewachsen!
© Peter Schnetz