Choreografische Uraufführung | 24. März 2012 Opernhaus Zürich |
Choreographie | Heinz Spoerli |
Musik | Christoph Willibald Gluck |
Bühne | Florian Etti |
Kostüme | Jordi Roig |
Don Juan | Vahe Martirosyan |
Passarino, sein Diener | Daniel Mulligan |
Don Gonzalo, der Komtur | Filipe Portugal |
Dona Ana, seine Tochter | Seh Yun Kim |
Zerlinda | Galina Mihaylova |
Duchesa Isabel | Sarah-Jane Brodbeck |
Fandango-Tänzer | Oleksandr Kirichenko Sergiy Kirichenko |
Teresa | Juliette Brunner |
Mélanie Borel, Juliette Brunner, Nora Dürig, Pornpim Karchai, Alicia Beck, Kyla Moore, Constanza Perotta, Vittoria Valerio, Daria Chudjakowa, Zoë Roberts*
Artur Babajanyan, Michael Burton*, Andrew Cummings*, Ty Gurfein, Oleksandr Kirichenko, Sergiy Kirichenko, Hongtao Lin, Daniel Mulligan, Boris Myasnikov, Raphael Peter, Hasan Topcuoglu*
Christoph Willibald Gluck setzte bekanntlich nicht nur als Opernreformer Akzente, sondern lieferte mit seinem 1760 komponierten «Don Juan» auch die Vorlage für den bedeutenden Tänzer und Choreografen Gasparo Angiolini, der zu dieser Ballettpantomime seine bekannteste Choreografie schuf. Gleichzeitig erfüllte er damit die Forderungen des grossen Ballettreformators Jean-Georges Noverre nach einem neuartigen dramatischen Handlungsballett, das das typische repräsentative Ballett ersetzen sollte. Ziel dessen war es, eine Handlung ausschliesslich durch pantomimische Aktion darzustellen, ohne Hilfe des Wortes, dafür in engster Verbindung mit einer kongenialen, sprechenden Musik. Und zu Glucks Partitur befand Angiolini: «Gluck hat die Musik gesetzt. Er hat das Stück vollkommen erfasst und versucht, die Leidenschaften, die vorgestellt werden, und das Grausen, das die Katastrophe beherrscht, auszudrücken! Die Musik ist bei der Pantomime die Hauptsache: sie ist es, die spricht, wir machen nur die Bewegungen […] Es wäre uns fast unmöglich uns ohne Musik verständlich zu machen, und je mehr sie an das angepasst ist, was wir ausdrücken wollen, desto besser werden wir verstanden.»
Gluck wiederum äusserte über seine Reformbestrebungen u.a.: «Man muss einzig den Fortschritt der Kunst zum Ziele haben! Ich bestrebte mich, die Musik auf ihre wahre Bestimmung zurückzuführen: nämlich der Poesie für den Ausdruck und die Situationen des Gegenstandes zu dienen, ohne die Handlung zu unterbrechen, oder sie durch unnütze, überflüssige Verzierungen abzuschwächen. Ferner glaubte ich, mich mit allen Kräften einer schönen Einfachheit befleissigen zu sollen; darum vermied ich es, auf Kosten der Klarheit mit Schwierigkeiten zu prunken. Ich habe nie auf irgend eine Neuerung Wert gelegt, sofern sie nicht durch Situation und Ausdruck auf natürliche Weise herbeigeführt war, und es gibt keine Regel, die ich nicht zu Gunsten der Wirkung gern opfern zu müssen geglaubt hätte. Der Erfolg hat meine Ansichten gerechtfertigt, und die allgemeine Billigung bekundet es deutlich, dass Einfachheit, Wahrheit und Natürlichkeit die grossen Grundbedingungen des Schönen in allen Schöpfungen der Kunst sind.»
Gesamtdauer des Werkes: 35 Minuten (ohne Pause)