Choreografische Uraufführung | 27. März 2010 Opernhaus Zürich |
Choreographie | Heinz Spoerli |
Musik | Igor Strawinsky |
Bühne | Roland Aeschlimann |
Kostüme | Keso Dekker |
Igor Strawinsky (1882-1971)
Uraufführung der Choreografie von Michail Fokin:
25. Juni 1910, Opéra, Salle Garnier Paris
Der Feuervogel | Aliya Tanykpayeva |
Die schöne Zarewna | Viktorina Kapitonova |
Iwan Zarewitsch | Arsen Mehrabyan |
Kastschei | Arman Grigoryan |
Prinzessinnen | Clémence Andréoni, Alicia Beck, Mélanie Borel, Daria Chudjakowa, Cintia Decastelli, Pornpim Karchai, Irmina Kopaczynska*, Zehra Nurieva*, Constanza Perotta Altube, Nadiya Prostota, Alexa Tuzil*, Vittoria Valerio |
Monster | Artur Babajanyan, Bryan Chan, Dmitri Govoroukhine, Oleksandr Kirichenko, Sergiy Kirichenko, Hongtao Lin*, Tigran Mkrtchyan*, Daniel Mulligan, Boris Myasnikov, Christopher Parker, Raphael Peter*, Adam Reist*, Michele Satriano*, Jiayong Sun, Yuriy Volk, Mattia Vitelli |
Fünf Damen in Schwarz | Sarah-Jane Brodbeck, Nora Dürig, María Pia Hernández, Maria Seletskaja, Brooke Widdison |
* Mitglied des Junior Balletts |
Der Handlung liegen im wesentlichen zwei Märchen zugrunde: Die «Geschichte vom Iwan Zarewitsch, dem Feuervogel und dem grauen Wolf» war eine der vielen Erzählungen, die der berühmte Sammler Alexander Afanasjew im 19. Jahrhundert veröffentlicht hatte und die sich in Russland auch heute noch grosser Beliebtheit erfreut: Iwan Zarewitsch, der russische «Märchenprinz», sucht mit dem magischen Beistand des grauen Wolfs nach dem Feuervogel und gewinnt obendrein noch eine gefangene Prinzessin zur Frau. Die Figur des bösen Zauberers Kastschei ist einer Erzählung entnommen, die unter dem Titel «Die selbstspielende Zither» bekannt ist. Hier findet Iwan Zarewitsch das Zauber-Ei, das die Seele Kastscheis enthält; er befreit die Prinzessin und nimmt sie zur Frau. Der überschaubaren Fabel kann der Hörer in Strawinskys Musik problemlos folgen. Kastscheis bedrohliche Welt stattete der Komponist mit Terzen in tiefster Lage und herber Chromatik aus, während das Federkleid des Feuervogels mit diatonischem Flirren der Streicher und Holzbläser dargestellt wird. Auch das humane Potenzial des Iwan Zarewitsch kommt nicht zu kurz: der Zarensohn «äussert» sich mit Vorliebe durch folkloristische Melodien im Horn, die Strawinsky den Sammlungen russischer Volkslieder seines Lehrers Rimsky-Korsakow entnommen hatte. Im «Höllentanz aller Untertanen Kastscheis» wendet er sich schliesslich den unbekannten Gefilden einer in der abendländischen Kunstmusik bis dahin ungehörten rhythmischen Gewalt zu, die dasselbe Pariser Premierenpublikum bei «Le Sacre du Printemps» drei Jahre später in Angst und Schrecken versetzen wird. Mit dem «Feuervogel» stiessen Strawinsky, Fokin und Diaghilew die Tür zur Welt des modernen Tanztheaters auf. «Ausdruckstanz» hiess das neue Zauberwort: Musik und Bewegung bildeten eine unauflösliche Einheit. Aufgabe der Musik war es, die Tänzerinnen und Tänzer bis in jede Faser ihres Körpers mit jenen nuancierten Eindrücken, Stimmungen und Bewegungen zu durchtränken, welche die Handlung vorgab.
Gesamtdauer des Werks: 45 Minuten (keine Pause)
Frank Bridge Variations (Hans van Manen)
Der Feuervogel (Heinz Spoerli)