Choreographische Uraufführung | 26. Februar 2006, Opernhaus Zürich |
Choreographie | Heinz Spoerli |
Musik | Igor Strawinsky |
Ausstattung | Florian Etti |
Ballett von Heinz Spoerli
Worte und Musik von Igor Strawinsky (1882-1971)
«Les Noces – Scènes chorégraphiques russes
avec chant et musique» (1914/23)
Ana Carolina Quaresma (Die Braut)
Herrenensemble des Zürcher Balletts
Dirk Segers (Der Bräutigam), Ana Carolina Quaresma (Die Braut)
Fotos Peter Schnetz
Heinz Spoerli verbindet verschiedene Tendenzen und Merkmale, die das Werk in seiner Rezeption erfahren hat. Trotzdem erscheint seine Fassung von «Les Noces», und das ist die grosse Qualität dieser Arbeit, wie aus einem Guss. Die Tänzer stampfen wie bei Nijinska, die Braut klagt ähnlich wie in Jirí Kyliáns Version «Svadebka», die Brautleute haben nur ein Elternpaar wie viele Brautleute heute, gleichzeitig zitieren diese Tänze, wie auch die Scherenschnittbilder des Ausstatters Florian Etti, russische Folklore. Vor allem hat Spoerli die Sänger des Schweizer Kammerchors und die Musiker unter der Leitung von Peter Feranec auf der Bühne plaziert, so dass der ungewöhnliche instrumentale Apparat, vier Klaviere und Perkussion, sichtbar wird. Und Strawinsky hatte Recht: Wenn im letzten Bild die Solistinnen und die Solisten rufen und schreien, die Szene anheizen, erscheint die Ekstase
wilder noch und stärker aus der Musik geboren.
NZZ